Weltuntergang in Zahlen - Gott tobt wie eine Furie durch das All

Eine kleine Übersicht zum Ende der Welt

Das Ende naht © lassedesignen - Fotolia.comDrei Tage noch. Nein, dann ist nicht Weihnachten, dann ist Weltuntergang. Eine Reihe von Weltuntergängen ist ja schon daneben gegangen. Viel seherische Prominenz hat sich an den Vorhersagen beteiligt. Selbst Martin Luther hat sich als Beschwörer versucht: Seine erste Weltuntergangsprophezeiung war auf das Jahr 1532 datiert, als das nichts wurde, folgte das Jahr 1538, ein letzter Termin dann das Jahr 1541. Danach wollte er sich nicht mehr festlegen.

Einige andere, unter anderem die Hopi Indianer, viele christliche Propheten und der irische Erzbischof Ussher of Armagh, rechnen in großen Wochen. So dauert die große Woche 6.000 Jahre. Ussher hatte das Entstehungsdatum der Erde auf den 23.10.4004 v. Chr. festgelegt. Danach wäre wieder mal eine Woche im Jahre 2076 um, je nach Berechnung und Startzeit. Es ist auch das Jahr 1.500 des muslimischen Kalenders.

Bedeutender Verkünder war Papst Silvester II, er verkündete den Untergang für den 31.12.999. Im Gegensatz zu den vielen Propheten, die sich natürlich danach peinliche Fragen gefallen lassen mussten, hat er einfach sagen können, seine Gebete hätten die Katastrophe verhindert. Bei den Sekten erwiesen sich die Weltuntergangsvorhersagen als ziemlich gefährlich für deren Führer, viele wurden aus Wut über das Ausbleiben der Katastrophe von den Anhängern umgebracht.

Christoph Kolumbus, ein Anhänger des Untergangs-Kardinals Pierre d'Ailly, glaubte, dass 1666 des endzeitliche Paradies erreicht sei. Das war leicht zu errechnen gewesen. Die Zahl 1.000 steht für die Apokalypse, 666 in der Jahreszahl steht für das „Beast" in der Offenbarung des Johannes.

Der Begründer der Zeugen Jehovas hatte 1874 ins Auge gefasst, am Ende musste der Termin auf den 1.10.1914 verlegt werden, weitere misslungene Versuche, die Jahre 1925 und 1975. Auch der Gründer der Mormonen beteiligte sich mit dem Jahr 1891. Charles Manson sah die Beatles als Engel der Apokalypse und sah das Ende der Welt 1969 gekommen. Für Fans der Beatles: Die geheimen Botschaften sind in „Helter Skelter" und „Revolution Number nine" zu finden.

Natürlich dürfen die Zahlenmystiker nicht fehlen. Da Jesus 37 Jahre alt war, als er gekreuzigt wurde, ergibt 37 mal 54 Wochen die Zahl 1998. Hinzu kommt, dass die Zahl des „Tieres" 666 mal 3 ebenfalls 1998 ergibt. Hat leider auch nicht funktioniert. Der Physiker und Astronom Isaac Newton soll das Ende im Jahr 2000 vermutet haben.

Nicht fehlen dürfen die Außerirdischen: Die CIA soll einen hochentwickelten Außerirdischen gerettet haben, der zu berichten wusste, dass Gott wie eine Furie durch sein Universum tobt, aus Enttäuschung über seine misslungenen Kreaturen. Klar, da darf die Erde natürlich nicht fehlen.

Auch Norddeutschland hatte 1999 einen Termin. Die „Fiat Lux"-Sektenführerin Uriella verbreitete, dass ein Meteoriteneinschlag in die Nordsee mit einer 300 Meter hohen Welle Nord- und Westdeutschland von der Landkarte tilgen würde. China und die USA würden sich bekriegen, Russland über Europa herfallen, und im Bermuda Dreieck würde Atlantis auftauchen. Immerhin ließ sie ein Drittel der Menschheit übrig. Laut Nostradamus sollte der große Schreckenskönig im Juli 1999 vom Himmel kommen. Mit Blick auf die arabische Welt möchte man meinen, er hat sich nur im Datum geirrt.

Und jetzt der Maya-Kalender, der am 21.12.2012 endet. Viel Hysterie auf der Welt. Findige Chinesen haben eine Kugel-Arche gebaut, zum Schnäppchenpreis von 100.000 €. Der Hinweis kommt für Europa zu spät, der Transport würde nicht rechtzeitig eintreffen. Die UN-Arche müsste auch inzwischen voll sein, Platzkarten gab es zum Schleuderpreis von zwei Euro. Fast 15.000 Karten wurden verkauft, berichtet die Welt Online. In einigen Städten Chinas sind Kerzen und Streichhölzer ausverkauft, weil elektrische und mechanische Brenngeräte versagen werden. Kalt wird es also auch noch und finster.

Doch dann Entwarnung: Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt, dass .....

Ein vierter Maya-Kalender konnte entziffert werden. Wir werden nur zu himmlischen Wesen und durch das Universum reisen. Das ist doch beruhigend. Nicht weg, nur woanders, da sind wir gerade mal so mit einem blauen Auge davongekommen.

Ade, du schnöder Mammon, auch dort werden die Hemden wohl keine Taschen haben.

In diesem Sinne allen Lesern ein fröhliches Weihnachtsfest.

Wolfgang Claussen