Jazzkonzert im Englischen Bahnhof

Bier mit Lakritz – harmoniert das? Und ob! Geschmacklich sowieso, sind Ulf Meyer (Gitarre) und Martin Wind (Kontrabass) überzeugt.

Denn gemeint ist hier die dänische, gesalzene Lakritz-Variante. Auch musikalisch passt es bestens zusammen, wie die beiden gebürtigen Flensburger auf ihrem neuen Album „Licorice & Beer“ beweisen – ihrem ersten im Studio aufgenommenen Duo-Album seit 25 Jahren.

„Bier mit Salzlakritz – da geht für mich die Sonne auf. Das wirkt wie ein gegenseitiger Geschmacksverstärker, ein Katalysator“, erklärt Meyer die gustatorische Symbiose zwischen den Genussmitteln. Gleiches gilt für sein Duo mit Martin Wind. Seit der Bassist 1996 in Richtung New York auswanderte, hat er eine beeindruckende Karriere hingelegt. Als einer der ganz wenigen deutschen Jazzer hat sich Wind in der Welthauptstadt des Jazz etabliert. Ulf Meyer, zwölf Jahre älter und dem Norden treu geblieben, hat sich als Komponist, Arrangeur und Studiomusiker für Film- und Fernsehmusik einen Namen gemacht. Trotz ihrer unterschiedlichen Biografien verbindet beide nach wie vor ein enges Band – menschlich und musikalisch. Nach einem Vierteljahrhundert gemeinsamen Spielens hat sich zwischen ihnen mehr als eine gemeinsame Basis gebildet. Nämlich blindes Vertrauen – eine „homogene Einheit an zehn Saiten“, wie es der Jazzkritiker Frank Becker formuliert und ergänzt: „Beide überzeugen auch immer wieder auf den Bühnen mit faszinierendem, kompaktem Schlagabtausch zwischen ebenbürtigen Solisten, der nur selten in unnötige Eile ausartet.“

Freude und Spaß am gemeinsamen Musizieren – das sind die unverzichtbaren Grundprinzipien im Zusammenspiel zwischen Meyer und Wind. Ein Jazz-Ansatz, wie ihn vor allem ihre Nachbarn aus dem Norden, die Skandinavier, praktizieren. Ihr gemeinsamer Jugendheld etwa, der dänische Bassist Niels-Henning Ørsted Pedersen, dessen Duo mit dem belgischen Gitarristen Philip Catherine die beiden Flensburger in ihrer Anfangszeit stark beeinflusste. „Jazz, der nicht vom Kopf, sondern vom Bauch aus gesteuert wird, garniert mit einer Prise Charme und einer gehörigen Portion Augenzwinkern“, beschreibt Meyer die musikalische Philosophie des Duos.

24.05.2019 um 20 Uhr
Eintritt 15€, Schüler 5€
Jazzclub Englischer Bahnhof
Nordfriesische Metallkunst
Poggenburgstr. 10A, Husum

(NfI)