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Ein viel zu wenig gewürdigter Mann
Georg Elser hätte beinahe die Welt verändert, wäre nicht Nebel aufgekommen. Der Nebel brachte Hitlers Piloten am 8.11.39 dazu, das Fliegen zu verweigern, weshalb Hitler den Zug von München nach Berlin nehmen musste, um rechtzeitig von dort den am 12.11.39 auf Frankreich geplanten Angriff zu initiieren.
So verkürzte der „Führer“ seine traditionell zweistündige Rede zum Jahrestag des Münchner Nazi-Putsches vom 8.11.23. Elsers Bombe explodierte 13 Minuten zu spät. Die Nazis „dankten der Vorsehung“.
Ein Mann allein gegen die Nazityrannen, einer, der es sich in den Kopf gesetzt hatte, den Krieg zu verhindern. Und fast hätte er es ja geschafft. Keine Mitwisser, perfekte Logistik, ohne Eitelkeiten.
Georg Elser, der unauffällige Handwerker, war ein politischer Mensch. Er war Mitglied des Rotfrontkämpferbundes und hätte 1933 die KPD gewählt, aber er wurde politisch nicht aktiv, bis er die Kriegsgefahr spürte. Das war nach dem Münchner Abkommen von 1938. So besuchte er die Feierlichkeiten im Bürgerbräukeller in München in diesem Jahr und ging danach mit Kalküle und System vor. Er besichtigte die Örtlichkeit ungesehen noch am selben Abend und insgesamt ca. 40 mal. Die Hunde des Wirtes machte er sich zu Freunden, sodass diese ihn nicht verbellten, wenn er dich dort versteckte. Er wechselte unauffällig die Arbeitsstellen. So „organisierte“ er sich im Steinbruch etliche Sprengkapseln und erwarb in der Uhrenherstellung das Wissen zur Konstruktion der beiden Zeitzünder. Seine Fertigkeiten als Schreiner begünstigen den Einbau der Bombe in einer zentralen Säule. Bei der perfekt ablaufenden Explosion stürzte ein Teil der Decke ein. Hitler, Göring und Goebbels wären unter dem Schutt begraben worden.
Diese Informationen und viele weitere Details können Besucher der Ausstellung im Foyer des Husumer Kreishauses erfahren, die am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, dem 27.1., feierlich eröffnet wurde.
Es sprachen Pröpstin i.R. Maria Jepsen, Kreispräsident Heinz Maurus und Dr.phil.Harald Schmid, begleitet von dem Bläserquartett Quadrophonic.
Schulklassen werden kostenfreie Filmvorführungen „Elser. Er hätte die Welt verändert.“ geboten.
Do., 31.1., Do., 7.2., Di., 12.2. und Di., 19.2. jeweils zwischen 8.00 und 13.00 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich: 04841-8973103, Frau Friedrichsen.
Bis zum 22.2. ist die Ausstellung zu sehen.
Andrea Claussen