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Überdurchschnittlich hohe Bereitschaft für Anstellung von Flüchtlingen in Nordfriesland

Nach einer aktuellen Umfrage des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste zeigen nordfriesische Unternehmer eine überdurchschnittlich hohe Bereitschaft zur Anstellung von Flüchtlingen.

Danach sind in Nordfriesland 78% der Unternehmen zukünftig bereit Asylsuchenden und Flüchtlingen konkret Praktikums- und Ausbildungsplätze anzubieten. In den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg liegt der Wert um 14% niedriger, bei 65%. Dabei betonen die Arbeitgeber aber immer wieder, dass die Sprachkenntnis Voraussetzung bleibt.

Nach einer Umfrage im Sommer 2015 fragte der Unternehmensverband seine Mitglieder zum zweiten Mal auch nach ihren Erfahrungen mit der Beschäftigung von Flüchtlingen. Inzwischen geben 53% (im Sommer waren es 33%) aller Unternehmen an, zwar bislang keine Erfahrung mit der Beschäftigung von Flüchtlingen gemacht zu haben, aber Interesse daran zu haben. Damit zeigen innerhalb weniger Monate 20% mehr Unternehmen Interesse an der Anstellung von Flüchtlingen. Erneut konnte keines der befragten Unternehmen über schlechte Erfahrungen mit Flüchtlingen berichten.

Der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste, Ken Blöcker freut sich über die hohe Bereitschaft, mahnt jedoch zugleich: „Um Enttäuschung und daraus resultierenden Spannungen vorzubeugen ist bei der Flüchtlingssituation auch Realismus notwendig. Die Flüchtlinge werden erst einmal nicht - trotz der hohen Beschäftigungsbereitschaft der Unternehmen - beim Abbau des Fachkräftemangels helfen können. Bis der Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge geklärt ist, die deutsche Sprache erlernt wurde und eine Qualifikation zur Fachkraft nach deutschen Maßstäben erworben wurde, werden Jahre vergehen. Es wird außerdem eine große Herausforderung werden den jungen Menschen die Bedeutung einer Ausbildung klar zu machen. Viele werden auch schnell Geld verdienen wollen, um ihre Familien zu unterstützen. Auf dem schwierigen Weg, dürfen die Flüchtlinge nicht alleine gelassen werden und müssen als allererstes schnell Zugang zu berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen erhalten. Sobald die deutsche Sprache zu einem Mindestmaß erlernt ist, stehen die Pforten der Unternehmen für Praktika weit offen.“

(NfI)