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Wer arbeiten will, muss auch essen
Neue Mensa eingeweiht
Endlich hat die Gemeinschaftsschule Husum Nord auch eine eigene Mensa. Warum erst jetzt? Vor die Frage gestellt: Mensa oder Schulprofil?, entschied sich die Schulkonferenz im Zuge des letzten großen Um- und Erweiterungsbaus der 1906 erbauten und 1950 erstmals erweiterten Schule für das musische Profil, welches bereits seit 1990 die Schule „mit erweitertem Musikunterricht" ausgezeichnet hatte. Die großzügige Bühne und die Aula durften nicht aufgegeben oder eingeschränkt werden. Zu sehr stand und steht das darstellende Spiel, jetzt im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts, im Zentrum der kulturellen Aktivitäten der Schule. Die Aula wird rund um die Uhr benutzt.
Umso besser, dass die neue Mensa genügend Raum für schulische Versammlungen bietet. Aufgrund der ausgezeichneten Akustik eignet sich das auf dem Gelände des ehemaligen Hausmeisterhauses erbaute Gebäude auch hervorragend für Lesungen und Vorträge. Der an der nördlichen Stirnseite höher gelegene Teil bietet sich gewissermaßen an als eine Bühne für derartige Veranstaltungen.
Stilistisch ist dem Architektenbüro Johannsen und Fuchs, das den Modernisierungsumbau durchgeführt hatte, mit dem eine Million Euro schweren Mensabau eine hervorragende Ergänzung des Neubaus sowie des gesamten Ensembles gelungen. Der zurzeit als Flachbau beendete barrierefreie Gebäudeteil bildet farblich und formal eine Einheit mit dem Trakt der Klassenräume, von dem aus er auch begehbar ist, was bei der Planung des Neubaus gedanklich und praktisch berücksichtigt worden war. Das Flachdach bietet zudem die Möglichkeit, bei zukünftigem Raumbedarf weiter aufzustocken.
Um das alte Hausmeistergebäude, das dem Mensabau weichen musste, ist es auch nicht schade, da der Bau zum Teil marode und feucht war und schon mehrere Jahre leer gestanden hatte. So ist der Raum wesentlich besser genutzt, zumal er sich durch zwei große Glastüren zu einem terrassenartigen Umgang mit angrenzender durch Umbauung geschützter Rasenfläche sowie Busch- und Baumbestand öffnet. Ein Ort, der zu Sommerfesten einlädt und bei schlechtem Wetter eine angenehme Ausweichmöglichkeit bietet.
Hell und klar wirkt der Speiseraum mit seinem roten Fußbodenbelag, den hellgrauen Holzstühlen und großen Fenstern. Der dazu passende hellgraue Sichtbeton begeistert allerdings eher Architekten und Puristen. Von den Schülern und Schülerinnen wurde das in erstaunlich effektiver Arbeitsweise erstellte Gebäude bereits in der um zwei Monate verkürzten Bauphase sehr positiv angenommen. Nicht nur dem gemeinsamen Essen, sondern auch der zwanglosen Kommunikation zwischen Schülern und Lehrkräften soll es dienen und so zu einer noch besseren Schulatmosphäre beitragen.
Die ansprechende Ausgabetheke wird unter Leitung von Konrektorin Bettina Berns ein Elternteam übernehmen, dem jetzt schon 45 Aktive angehören. Das Essen wird aus der Kantine der Klinik in Riddorf bei Bredstedt geliefert und kostet pro Mahlzeit 3,40 €, für SchülerInnen mit Bildungsgutschein 1,00 €. Bis nach den Sommerferien ein Zahlungssystem eingeführt wird, nehmen die Klassenlehrerinnen Geld und Bestellung pro Woche an. Der Speiseplan bietet je ein vegetarisches und ein nicht-vegetarisches Gericht an. Dabei wird auf den Geschmack der Kinder ebenso geachtet wie auf eine angemessen gesunde Ernährung.
Wie genau der Stundenplan mit den Essenszeiten in Einklang gebracht werden kann, wird von der Zahl der Essenden abhängen. Verschiedene Modelle sind angedacht. Immerhin wird es nicht mehr nötig sein, die hungrigen 9.- und 10.-Klässler in der 7. und 8. Stunde mit Keksen „über Wasser und bei Laune" zu halten.
Nach der offiziellen Einweihung und „Löffelübergabe" am 27.3.2015 folgte eine für die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter am letzten Schultag vor den Osterferien. Schulleiter Dieter Boe dankte allen am Mensaausschuss Beteiligten besonders und dem Kollegium im Allgemeinen für die gute Zusammenarbeit und den verstärkten Einsatz in den vergangenen anstrengenden Wochen. „Mehr als ein Raum zum Essen" solle sie sein, deshalb forderte er das Kollegium auf, sich und den Schülern die Mensa zu eigen zu machen.
Alsdann, warten wir auf den Start gleich nach den Ferien und sehen wir, wie die Gemüsebolognese mit Spaghetti, die Quarkspeise, die Hähnchennuggets mit Reis und Tomatensauce und die Fischstäbchen mit dem gestovten Gemüse ankommen.
Andrea Claussen