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KIC – JEDES JAHR WIEDER EIN KICK!
Kunst in der Carlshütte - mit nordfriesischer Beteiligung
Moderne, nein, zeitgenössische Kunst zu sehen in der Carlshütte in Büdelsdorf bei Rendsburg noch bis Anfang Oktober 2011. Künstler und in diesem Jahr (meiner Meinung nach) besonders viele Künstlerinnen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden, Kanada, den USA, Bulgarien, Tschechien, Lettland, Finnland, Russland, Japan, Korea, China, Taiwan...ach, auch aus Syrien, Ägypten und dem Iran, aus Griechenland , den Niederlanden, der Schweiz, Italien ..... und Nordfriesland: Unser Eiderstädter Plastiker Koblasa mit einer großen und mehreren kleineren Statuen aus bemaltem Holz. Auch die Malerin Cora Korte, vielen aus der Galerie Lüth in Schobüll bekannt, war mit vier typischen Werken vertreten.
Einige Werke, vor allem im Skulpturenpark waren uns schon aus den Vorjahren vertraut. Aber, man konnte sowieso „nicht alles schaffen“, schwer genug, auch nur eine Vorauswahl zu treffen. Sage ich: Heute aber wirklich nur die Malerei, treffe ich prompt auf die kruden Holzplastiken der vier apokalyptischen Reiter, fachgerecht begutachtet von einer Achtjährigen und einem Neunjährigen. Sagenhaft, was die alles erkannten!!!
Wache Kinder im Museum können uns die Augen öffnen. Und davon gab es so einige. Jung und Alt, von allem Mittel waren reichlich vertreten, schoben Kinderkarren oder Rollstühle, erfrischten sich im lauschigen Gartencafé und schlenderten durch den weitläufigen Skulpturenpark.
Drinnen in den Hallen der alten Eisenhütte/gießerei gab es neben verschiedenen gegenständlichen und ungegenständlichen Plastiken vor allem Malerei, großformatig meist und überwiegend farbenfroh., mal auch gedeckt. Überraschend gegenständlich, häufig wie gemalte Fotografie, auch Fotomontage, Collage, Phasencollage, posterisierte Fotos - mal superrealistisch, mal surrealistisch. Muster, Menschen, Straßenszenen, Kindheitserinnerungen und –traumata, Sexualitäres. Auch Malerei als Objekt zusammengefasst in einer der begehbaren Einzel – Kuben. Schön und traurig die Performance der japanischen Künstlerin HIROKO: Gebet für 100 Seelen. Weiße Origamiblüten, beleuchtet von Teelichtern schwimmen auf der schwarzen Wasseroberfläche eines rechteckigen Beckens, einige stehen auf dem Rand. Alte erlöschen, neue werden entzündet und zu Wasser gelassen. Der Raum schwarz. Quer gespannt silbrige Drähte, manche wie Takelage oder Wanten. Von der Decke hängen, schwingen gelegentlich schwarze bootähnliche Gebilde, Nachen der Unterwelt?
Man möchte verweilen, muss aber weiter. Muss man? Die Neugier ist stärker. Und, es lohnt sich!
Andrea Claussen