Eva Muggenthaler, Sigrid Stegemann, Nikolaus Cramer, Carlos Morscheck, Silke Andreas (AktivRegion) und Dieter Pelties (Kunstverein) - v.r.

KunstVerteiler im öffentlichen Raum

Der Kunstverein Husum und Umgebung steht seit 1992 dafür, Kunst in Husum erlebbar zu machen. Im Husumer Rathaus wird in mindestens drei jährlichen Ausstellungen ein breites Spektrum bildender Kunst der Gegenwart präsentiert.

Einmal jährlich zeigen auch Mitglieder des Vereins ihre Arbeiten in einer großen Gemeinschaftsausstellung. Für Gruppen und Schulklassen gibt es Führungen, nicht selten auch Künstlergespräche. In unseren Lesungen präsentieren bekannte Autoren und Autorinnen ihre Texte und geben im Gespräch Einblicke in ihr Schaffen. Die vom Kunstverein organisierten Jazzkonzerte bringen international und national renommierte Gruppen nach Husum.

Der Husumer Kunstverein hat sich das Ziel gesetzt, Kunst im öffentlichen Raum allgemein zugänglich zu zeigen. Kunst muss sich hier nicht nur in Werken aus Stein, Holz oder Metall präsentieren, sie kann sich auch in Form von Aktionen oder Street Art ausdrücken.

Eine Anregung aus der Öffentlichkeit führte Anfang des Jahres mitten im Lockdown zu einem Projekt, das Kunst in den öffentlichen Raum bringen soll.

Zum Husumer Stadtbild gehören nämlich viele Trafostationen und Verteilerkästen, die leider häufig verschmutzt, beschmiert, mit wenig künstlerischem Graffiti besprüht sind. Kein wirklich schöner Anblick und eher ein Stein des Anstoßes.

Das Projekt „KunstVerteiler im öffentlichen Raum“ soll demnach Folgendes bewirken:

Mit einer professionellen künstlerischen Bearbeitung von 36 ausgewählten Trafostationen und zwei Verteilerkästen will der Kunstverein in Absprache mit den Stadtwerken Husum Kunst im öffentlichen Raum verteilen und für alle zugänglich machen. Es sollen Kunstwerke entstehen, die in einen Dialog mit ihrer Umgebung treten, diese verschönern und einen erfreulichen und anregenden Blickfang darstellen.

Zudem will der Kunstverein freischaffende Künstler und Künstlerinnen unterstützen, die von den ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind. Mit dem Projekt bewarb sich der Kunstverein erfolgreich bei der AktivRegion südliches Nordfriesland e.V. um eine Zuwendung im Rahmen der Förderung von Kleinprojekten.

Nach Sichtung und Verteilung der von den Stadtwerken ausgewählten Objekten einigten sich Eva Muggenthaler, Sigrid Stegemann, Nikolaus Cramer und Carlos Morscheck darauf, dass jeder jeweils einen von vier beieinander liegenden Kästen gestaltet, sodass es zu einer gleichmäßigen Streuung kommt. Am Donnerstag trafen sich die Vier in der Hohlen Gasse, wo sie gemeinsam fünf Kästen gestalten werden. Demnächst wird die Aktion starten. Nach einer langen Zeit der Isolation freuen sie sich darauf, draußen zu arbeiten und mit Husumern und Touristen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen, so Sigrid Stegemann. Spannend ist für Eva Muggenthaler die Frage, ob sich die Gestaltung eher an die Umgebung anpassen oder ob sie hervorstechen sollte. Für Carlos Morscheck ist schon klar, dass sein Thema „Wasser“ sein wird. Und Nikolaus Cramer freut darauf, sich vom Dialog inspirieren zu lassen.

Nach Fertigstellung der Kästen wird eine Vernissage stattfinden.

Für Schulklassen und Gruppen werden geführte Kunstspaziergänge angeboten.

(NfI)