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Een Wiihnachtsgeschicht mol ganz anners
Karl-Heinz Böttcher hat diese Geschichte seines Bruders übersetzt
In'ne Wiihnachstiid ward jo veel naadacht övert sinnerliche Bekiiken vun Geschichen. Und sodenni speelt een vun disse Geschichen to Wiihnachen 1914, de in'ne erste Weltkrieg passert is.
Veele Lüüd kenn'n sach dorfun ut de Geschichtsünnerricht, oder ut Böker und Filme, de as Wunner vun'ne Westfront beteekend worn ist.
Meis 100 johr dorna to erinnern, het de Sinn, jüs to Wiihnachen , as dat Fest der Nächstenliebe und Verdräägen doran to denken, wodenni Sehnsucht na Freeden anstecken kann und watvun Kraft ok in de düstersten Stünnen över een kom'n kann.
Vundag weeten wi vun wat dor passeert is ut Vertellen und opschriibn.
Een vun de letzten Tüügen vun disse „Feindberührung“, een ingelsche Kriegsveteran, is erst 2001 dotbleeben. He wur 106 Johr old. Een Barg vun dat , wat de Soldaten domols beleevt hemm, is in Dageböker und sinnige Feldpostbreefe funnen wurn.
De, de de Macht harrn in Europa und de Generaals harrn de Soldaten, de in'ne Sommer 1914 mit veel Freud in'ne Krieg trocken, vull versproken, dat se Wiihnachen wedder bi't Huus weern.
Keen fiif Mond laater legen de Soldaten an'ne Westfront in een fastfron'n Front in iisige Muddellöker und Unnerstänne, deelwiis legen se sik blos een poor zig meter gegenöver. Beide Siiden kloppten sik in harde, blöödige Gefechte um jeden cm Grund.
Sodenni keem dat erste Wiihnachsfest in disse Krieg op de Soldaten to und veel gev dat nicht, mennigeen hett veel entbehren musst. Meise en Milljon junge Lüüd weern ok al fulln.
Een Week vör Wiihnachen weern dusende lüttje Dannböm in't Achterland vun de Dütschen Stellungen leewert wurrn und vun dor wurrn se in de vördersten Stellungen bröcht. Rechttiidi to´t Christfest. De Dannböm weern al sowiit fardig mokt, dat blos noch de Lichen an`ne Twiigen to rechte Tiid anfengt warn mussen.
Mokt wurr dat Ganze vun de Lüüd, de to Huus bliiben kunnen, wo se lever Geschenke tuschten und sik villicht mit Schampus gegensiitig een scheunt Fest wünschten.
De Soldaten, de buuten in'ne gröbe leegen weern för veele vun disse lüüd keen Minschen, blos Matriol.
Dor leegen se nu, de junge Mannslüüd op beide Siiden vun'ne Front und harrn de Breefe und de lütt Pakete vun ehre Lüüd to Huus in'ne Hand und wünschten sik ohne Angst to falln, allns in Ruh lesen kunnen und de lütt Pakete ut to packen. Dorbi stelln se sik vör, wodenni dat nu to Huus wull weer, wenn se al tosomen harrn fiiern kunnt, mit ehr Fruunslüüd, Kinner und Öllern.
Overs nu mussen se Angst hemm, von so'n Scharpscheeter dotschoten to warrn, wenn se mol den Kopp över de Groof rutsteken deen.Oder so'n Handgranaat flücht in de Ünnerstand mit denn schreckliche Folgen.
Warme Kledage, wat to eeten, Schnaps und Zigaretten, Breefe mit leeve Gröten und al son Kraam, leeten se denken, wie scheun dat woll ohne Krieg weer, in Freeden.
Sodenni keem dat nu, dat vun een Dütsche Stellung nich as sunst een poor Handgranaaten in de annere Stellung flogen, nee, in hoge Boogen een seeker verpackte Schokolaadenkoken. Dor harrn se een lütt Zettel bidohn,ob se an'ne Aabend nich een Pause mit de Scheeteree moken kunnen.
In een annere Frontstück reepen de Dütschen to de Ingelslüüd röver „Hallo Tommy“ , jüs so keem torüch „Hallo Fritz!“
Dat weer dat Signaal. De Dütschen kropen ut de Gröbenund jüs so Ingelsmannslüüd.Ganz vörsichti keemen se neger op'n anner to und schnacken miteenanner.
Sodenni kunnen se nu de Doden ut de Granattrichter bargen und orndli begraaben. Ok gemeensame Truerfiiern sind överlevert. Op de een Siit vun dat Massengraf de ingelsche, op de anner Siit de Dütsche Afordnung.
Denn wurr tosamen in beide Spraaken, beed und sungen. Dorna geef man sik de Hannen und denn wurr dat ganz still.
Dorbi bleev dat overs nich. De Gegners tuuschten Geschenke und Andenken ut, schmökten und drunken tosamen.
An een Stee legten Dütsche Soldaten een besoopen, Französche Soldat vör sin Groof dal.
Annerorts speelten se mitnanner Football. Stroh mit Wierdraht umwickelt weer de Ball, Granatstöhle weern de Torpossen, oder ok Pickelhauben.
De Wiihnachsleeder weern dat sünnerli de dat Iis to opdauen bröchten.As dat düster weer und de Sterns lüchen deen, stellt een vun de Minschemn so`n lütt Lichenboom op de Groofkant und dat duert nich lang, stunn son ganze Reeg dorbi.Dör de Lichenschiin drung nu „ Stille Nacht , heilige Nacht „vun de anner Siit keem dat Echo „Silent Night, holy Night“ oder „Douce Nuit, sainte Nuit“.
„We not shoot – you not shoot“, dat weern de Wööer, op de se all luuert hemm.
För een Moment har sik dat Bewusstsiin vun Wiihnachen , as dat fest vun de Nächstenliebe dörsett. Op de Tiid betrucken, weer dat job los een Oogenblick und deelwiis duuerte de Freeden tein Dage und mehr. Allns tosomen duuerte de Krieg meis veer Johr und kost't tein Millionen Minschen dat Leben.
Doch disse Episode blivt een Wiihnachsbotschaft för Minschlichkeit und Hoop, dat Freeden op de Eer doch mokt warn kann. Ick hoop, dat veele Lüüd mi tostimm warn und dat sik dat lohnt, sik dorför in to setten.
Nu Hochdütsch.
Von den vielen erschütternden Berichten möchte ich abschließend aus dem Feldpostbrief des Soldaten Josef Wenzl vom 28 Dezember 1914 an seine Eltern in Schwandorf zitieren.
Der junge Soldat schrieb:
„Es klingt kaum glaubhaft, was ich euch jetzt berichte, ist aber pure Wahrheit. Kaum fing es an Tag zu werden, erschienen schon die Engländer und winkten uns zu , was unsere Leute erwiderten. Allmählich gingen sie ganz heraus aus den Gräben, unsere Leute zündeten einen mitgebrachten Christbaum an, stellten ihn auf den Wall und läuteten mit Glocken. Alles bewegte sich frei aus den Gräben, und es wäre nicht einem in den Sinn gekommen zu schießen.
Was ich vor ein paar Stunden noch für Wahnsinn hielt, konnte ich jetzt mit eigenen Augen sehen….. Zwischen Schützengräben stehen die verhassten und erbittertsten Gegner um den Christbaum und singen Weihnachtslieder. Diesen Anblick werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Man sieht bald, dass der Mensch weiterlebt, auch wenn er nichts mehr kennt in dieser Zeit als Töten…. Weihnachten 1914 wird mir unvergesslich bleiben"
Lange hat Josef Wenzl nicht an dieses Erlebnis denken können, er fiel am 6. Mai 1917.