Galerie Lüth in Husum/Halebüll

So hat es angefangen

Galerist Hein LüthMan gut, dass er nicht Buchhändler geblieben ist. 1985, das Jahr der Entscheidung für Hein Lüth (57). Standortanalysen sahen für eine neue Buchhandlung in Husum oder im Schleswiger Land ganz gut aus. Da aber andere die gleiche Idee gehabt hatten, entschloss sich Lüth, in seiner Fischerkate in Schobüll eine Galerie zu eröffnen. Es bestanden schon vielfältige Kontakte zu verschiedenen bildenden Künstlern. Am 3. Mai 1985 dann die Eröffnung, am Vorabend die bange Frage: "Was machen wir, wenn morgen Abend alle Bilder verkauft sind?" So schlimm ist es dann doch nicht gekommen.

 "Die erste Austellung war thematisch eher ein Basar", sagt Hein Lüth. Werke von Günter Grass, Markus Weidemann oder von dem Schobüller Helmut Liley waren zu sehen. Inzwischen sucht er gezielt aus: "Am liebsten nehme ich Bilder, die ich auch mag. Anfangs waren durchaus welche darunter, die ich heute nicht mehr ausstellen würde. Ich mag eher zeitgenössiche Kunst, auch Realismus. Es waren vergangene Zusagen, aber ich habe immer Wort gehalten."

Heute gehört die Galerie Lüth zu den sieben oder acht bekanntesten Galerien in Schleswig-Holstein. 1988 ist der PICTUS-Verlag dazu gekommen. Und das war etwas Besonderes, Künstler konnten dort ihre Ausstellungskataloge entwerfen und drucken lassen. 76 sind es bis heute. Bekannte Namen wie Hans Ruprecht Leiß, Ulf Petermann, Otto Beckmann, Sigward Sprotte, Menno und Philine Fahl, Michael Arp und Falko Behrend gehören unter anderen dazu. Acht Ausstellungen im Jahr organisiert Lüth in seiner Galerie, zweimal im Jahr stellt er Bilder der "Künstler der Galerie" aus. Ab dem 28. Dezember sind sie wieder zu sehen. Was wird es geben? "Das weiß ich noch nicht, ich fange an Bilder aufzuhängen, alles weitere ergibt sich dann", schmunzelt Lüth. Ein Besuch lohnt sich immer, die Galerie ist von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Und eine gute Tasse Kaffee können Sie dort auch bekommen.

Wolfgang Claussen