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Autoschrauber statt Kindersoldat. Starthilfe für ein Leben in Deutschland
05.12.2015, 13:30 Uhr, NDR Fernsehen
Wenn er mit ihnen geht, muss er töten. Wenn er nicht mitgeht, töten sie ihn. Das wusste Abdul, als Islamisten vor seiner Tür standen, um ihn zu rekrutieren. Da war ihm klar, dass er flüchten muss.
Abdul kommt aus Somalia, ist gerade 18 Jahre alt geworden. Er will Automechaniker werden. In Deutschland versucht er sich jetzt ein neues Leben aufzubauen. Dabei will ich, Vera Vester, Autorin dieses Filmes, ihm helfen. Lebensmittel spenden, Kleider sammeln, Deutsch unterrichten: Es gibt viele Möglichkeiten, Flüchtlingen zu helfen. Aber welche Schwierigkeiten haben junge Flüchtlinge im Alltag? Wie kann man da helfen? Vera Vester begleitet Abdul seit sechs Monaten. Vor allem die deutsche Bürokratie macht ihm zu schaffen: Wer sind die Stadtwerke und was ist ein Zählerstand? Wie schreibt man einen Lebenslauf? Schreibt man bei einem Brief die Empfängeradresse auf die Vorder- oder Rückseite des Umschlags? Was macht man, wenn die Heizung nicht funktioniert?
Was für die meisten Menschen in Deutschland nicht mal ein Hügel ist, ist für Abdul ein Riesenberg, vor dem er steht. Er muss viel lernen, vor allem aber: warten, ob er in Deutschland bleiben darf oder nicht. Bei diesen Alltagsschwierigkeiten kann Vera Vester Abdul helfen. Bei seinem Asylantrag ist auch sie machtlos.
In Somalia hatte Abdul eine große Familie. Jetzt ist er alleine. Als Minderjähriger kam er in eine betreute Wohngemeinschaft, erzählt er. Jetzt, mit 18, muss er in seiner eigenen Wohnung klarkommen. Ein Start in ein neues Leben ohne Familie, aber in Frieden.
Das NDR Fernsehen zeigt diesen Film im Rahmen von: "Hand in Hand für Norddeutschland" – Eine Aktion des NDR für Flüchtlinge im Norden mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband.
(NfI)