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Es grünt so grün
Bärlauchseminar in Drelsdorf
Man muss schon auf der Lauer liegen und sich rechtzeitig anmelden, wenn man an einem Kurs von Heinke Hannig teilnehmen möchte. Es geht um Natur, d.h. im Falle Bärlauch um Gesundheit und Gaumenfreuden.
Hierzu treffen wir uns bei Heinke im Bauerngarten, der ihr entzückendes Reetdachhaus umgibt. Dass dieser noch viele Überraschungen im Laufe des Jahres für den Besucher bereit hält, lässt sich schon erahnen: überall grünt es zwischen den verschlungenen Feldsteinpfaden und -terrassen, an den Wällen und rings um den Teich. Am weitesten ist aber schon das Bärlauchfeld hinter dem kleinen Haus, das sich geschützt, im Frühjahr sonnig, im Sommer halbschattig, in einer Ecke ausgebreitet hat.
Wir treffen uns jedoch zunächst in einer gemütlichen Runde im sonnigen Südgarten, wo uns Heinke Hannig mit Löwenzahn oder wahlweise Gierschtee und einer herzhaften Bärlauchtorte bewirtet. Während wir es uns schmecken lassen, erklärt sie uns den theoretischen Teil. Angefangen beim Standort und Aussehen geht es weiter zu den Verwechslungsmöglichkeiten. Jetzt müssen wir aufgegessen haben, denn nun nehmen wir giftige Pflanzen in die Hand. Es kommt vor, dass nicht nur Maiglöckchen dieselbe Fläche mit dem Bärlauch teilen, sondern auch Aronstab und Herbstzeitlose können am selben Standort zu finden sein. Viele von uns sehen zum ersten Mal die Laubblätter der Herbstzeitlosen, jener zartvioletten Riesenkrokusse, die im Spätsommer oder Frühherbst "ohne Blätter" aus dem Boden zu sprießen scheinen.
Ist man auf die Unterschiede aufmerksam gemacht worden, so kann man die Blätter aber gut unterscheiden. Am bequemsten und sichersten ist es natürlich, den Bärlauch im eigenen Garten anzusiedeln. Das kann allerdings ein paar Anläufe brauchen. Das Liliengewächs ist ein Frostsamer und braucht seine Ruhezeit. Man sollte nicht alle Blätter pflücken und die Blüten ausblühen lassen.
Seine vielfältige Heilkraft entfaltet der Bärlauch am stärksten kurz vor dem Erblühen. Mit und vor allem nach der Blüte verlieren die Blätter den Knoblauchgeschmack. Etwa sechs Wochen im Frühjahr können wir unseren Körper durch frischen Bärlauch stärken. Nicht nur wirkt er desinfizierend auf die Atemwege, er regt den Stoffwechsel und die Verdauung an und entgiftet den Körper. Außerdem regt er die Harnstoffausscheidung an und wirkt blutdruck- und cholesterinregulierend. "Mehr geht nicht!", würde mein Nachbar sagen.
Doch! Er schmeckt nämlich auch hervorragend. Fünf Rezepte bekommen wir mit. Das erste durften wir gerade probieren, die anderen bereiten wir unter Anleitung selbst zu. Dafür ernten wir den Bärlauch frisch. Einen Teil allerdings hat Frau Hannig bereits in der Natur gesammelt, gewaschen und zwischen zwei Handtüchern sorgfältig getrocknet. Das ist besonders wichtig für die Herstellung der Tinktur und des Öls. Davon erhält jeder Teilnehmer je ein Marmeladenglas zum Mitnehmen. Den Bärlauch-Kartoffelstampf und die Bärlauch-Schafskäse-Creme (mit Baguette) verspeisen wir wieder draußen in der Sonne. Dazu gibt es selbstgemachten Rhabarber-Holunder-Saft. Dass es allen wieder sehr viel Spaß gemacht hat, ist eigentlich überflüssig zu erwähnen. Nur ein Beispiel: Als ich etwas dickere Scheiben vom Baguette abschneide, fragt eine Teilnehmerin: "Hat das Pferd Geburtstag?" ......
Andrea Claussen
Weitere Seminare sind
Wildkräuter
7.5.16 (VHS Husum 04841/83590, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
14.5.16 (VHS Bredstedt 04671/9333594, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
21.5.16 (Viöl 04843/20106 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
28.5.16 (Natur-und Kultur um den Stollberg e.V. 04671/5857)
4.6.16 (OKR Arlewatt-Horstedt-Olderup 04846/228)
Küchenkräuter
23.7.16 (direkt bei Heinke Hannig 04671/2916)