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Flotte Käfer - Ute Klemke stellt im Treffpunkt Oldenswort aus
Bronze, Keramik, Batiken, Zeichnungen, kurz, eine Auswahl von Arbeiten aus 40 Jahren Schaffenszeit zeigt Ute Klemke bis zum 16.3. in Oldenswort.
Die in Breslau geborene Künstlerin floh als Kind mit ihrer Familie zuerst nach Sachsen, dann noch kurz vor dem Mauerbau nach Baden-Württemberg.
Als junge Frau studierte sie an der Kunsthochschule Stuttgart Bildhauerei. Ihre sehr großen Gipsarbeiten stießen auf starke Resonanz. Leider schädigte der bei der Produktion entstehende Staub jedoch die Gesundheit der Künstlerin so sehr, dass sie diese Technik aufgeben musste. Als inzwischen Alleinerziehende ging sie mit ihrer Tochter zuerst nach Hamburg und dann auf die Insel Föhr. Neben einem „Brotverdienst“ arbeitete sie zunächst im Bereich Batik und Handzeichnung künstlerisch und verkaufte auf der Insel dekorative Batikbilder wie Friesenhäuser, Katzen und Stillleben.
„Eines Tages beschwerte sich meine Tochter, inzwischen ein junges Mädchen, dass sie nicht mehr Modell sitzen wolle“, erzählt Ute Klemke. Sie habe dann aus dem Fenster geschaut und sei von einer Fliege belästigt worden. Nachdem sie diese „erwischt“ hatte, kam die auf die Idee, das leblose Insekt zu zeichnen. Das war die Geburtsstunde einer neuen Schaffensperiode und eines neuen Stils. Vom fliegenden Insekt zum Käfer war es nur ein kleiner Schritt und der flotte „Tochterkäfer“ war frei von den Sitzungen, denn von da an sorgte eine Kombination aus Naturstudium und blühender Fantasie für die ungewöhnlichsten neuen Objekte. Der Werkstoff: Ton, bzw. Bronzeguss. Zum Gießen wurden die größeren und kleineren Plastiken, zwischen 15 cm und 60cm hoch, allerdings weggegeben. Ungewöhnlich, aber doch in ihren bestechend schlichten, archaischen Grundformen an etwas tief in der Menschheitsgeschichte Wurzelndes erinnernd, bringen die Plastiken von Ute Klemke, inzwischen auch Mitglied im BBK, neue oder uralte Saiten im Betrachter zum Klingen.
Die kleine Ausstellung im Treffpunkt Oldenswort mit angeschlossenem gemütlichen Café ist einen Besuch wert, denn sie spiegelt das Schaffen der Künstlerin, die seit zwei Jahren in Bergenhusen auf der Christinenhöhe lebt, eindrucksvoll wider.
Andrea Claussen