Hinter geschlossenen Museumstüren

Museumsverbund Nordfriesland profitiert von Förderprogrammen

„Auch wir mussten unsere Türen wieder schließen. Der zweite Lockdown ist für jeden Einzelnen von uns eine noch größere Herausforderung, aber auch wir sind gezwungen, diese Maßnahmen durchzuführen“ sagt Dr. Uwe Haupenthal vom Museumsverbund Nordfriesland zur derzeitigen Schließung seiner drei Museen in Husum.

Die Lage für die Kultur sei traurig, da sind die von Bund und Land aufgelegten Corona-Hilfen ein tröstliches Mittel, um sich in diesen Zeiten unter anderem auch digital besser aufstellen zu können, so der Museumschef weiter. Seit kurzem liegen die Zuwendungsbescheide vor, somit profitiert der Museumsverbund Nordfriesland von zwei Förderprogrammen.

Das von Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien bereit gestellte Fünf-Millionen-Euro-starke Förderprogramm wurde in der Corona-Krise zur Verfügung gestellt, um neue Formate und Produkte für die Online-Verbreitung von kulturellen und künstlerischen Angeboten zu forcieren. Der Museumsverbund erhält aus diesem Programm eine Fördersumme von 111.940,92 Euro. „Mit diesem Geld werden wir für unsere drei Häuser kreative Imagefilme, 360-Grad Rundgänge und QR-Code gestützte Ausstellungsrundgänge produzieren, die unser museales Angebot auch digital erfahrbar werden lassen“, umschreibt Franziska Horschig, wissenschaftliche Mitarbeiterin, das umfassende Projektvorhaben.

Ein weiteres Förderprogramm ist „Neustart Kultur“ des Bundesministeriums für Kultur und Medien (BKM). Mit insgesamt 250 Millionen Euro fördert die Bundesregierung pandemiebedingte investive Schutzmaßnahmen in Kultureinrichtungen. Hierzu zählen unter anderem Umbaumaßnahmen im Kassen- und Sanitärbereich oder Investitionen in Lüftungsanlagen oder die EDV-Ausstattung. Hier erhält der Museumsverbund einen Betrag von 11.181,00 € und will diesen vorrangig in den Kauf von technischem Equipment investieren.

„Wir nutzen demnach die Zwangspause, um in den nächsten Wochen diese Zuschüsse sinnvoll einzusetzen und die Projekte voranzutreiben. Um jedoch handlungsfähig zu bleiben, arbeiten wir derzeit abwechselnd in zwei Teams und im Homeoffice. Somit werden wir in Kürze die Ergebnisse auf unserer Homepage und in den Medien präsentieren können.“ freut sich Dr. Uwe Haupenthal. „So gleicht der Lockdown für uns eher einem Showdown.“, schmunzelt der Museumsleiter.

(NfI)