Keller des Brauens

Viele Jahrzehnte lang wurde im Husumer Schlossgang Bier gebraut. Und noch heute schwärmen alteingesessene Husumer davon, wie vorzüglich gerade das Husumer Pils gemundet habe.

Von der Flensburger Brauerei übernommen, wurde die Produktion dort noch eine Weile fortgeführt. Doch dann fiel sie den Vorschriften zum Opfer. Die besagen nämlich, dass ein Bier nur den Namen jenes Ortes tragen darf, an dem es auch hergestellt wird. Und das war hier nicht länger der Fall.

So verschwand das Husumer Bier von der Bildfläche und mit ihm die dazugehörige Rezeptur, die es aber immerhin bis ins Kreisarchiv schaffte.

Heute ist der Historische Braukeller, in dem das beliebte Herrenhaus-Pils und einiges mehr viel Jahrzehnte lang gelagert wurde, ein gemeinnütziges Veranstaltungsort für Konzerte, Lesungen, Theater-Vorstellungen und Gesprächsabende.

Grund genug für den Kulturkeller-Verein, der das Gemäuer mit Leben erfüllt, ein Schlaglicht auf dessen nicht nur in architektonischer Hinsicht vielschichtige Vergangenheit zu werfen 

Für Sonntag, den 11. Juni 2023, 16 Uhr laden er sowie die Stadthistoriker Dr. Rüdiger Articus und Thomas Friedrichsen gemeinsam mit der Ede-Sörensen-Stiftung, dem Eigentümer der untergründigen Immobilie, zu einem Umtrunk mit Programm in den Schlossgang 7 ein.

Unter dem Titel „Keller des Brauens“ wird an diesem Tag eine Ausstellung eröffnet, die Thomas Friedrichsen zusammengestellt hat und die in Wort und Bild an die Geschichte der Fuglsangschen Brauerei im Allgemeinen sowie des Historischen Braukeller im Speziellen erinnern soll.

Am Eröffnungstag ist dafür ein ebenso launiger wie informativer Vortrag von Dr. Rüdiger Articus geplant. Auch Zeitzeugen sind eingeladen.

Darüber hinaus präsentiert eine Gruppe von Enthusiasten Sammlungsstücke rund um das Husumer Bier. Ferner ist für Brauerei-typische Snacks. Und aus Dänemark wird eigens für diesen Tag das letzte Bier nach Husum geholt, das noch den Namen Fuglsang trägt.

Die Eröffnung wird Gerd Beliaeff (Posaune) musikalisch umrahmen.

Im Zentrum aber steht die Ausstellung von Thomas Friedrichsen, die dauerhaft im Kulturkeller bleiben soll und Zeugnis von der wechselhaften Geschichte des Schlossgangs sowie der Stadt Husum im Allgemeinen ablegen wird.

Nach vorheriger Vereinbarung sind überdies Führungen durch die Ausstellung möglich.

Und zur Finissage ist eine Power-Point-Vortrag zur Geschichte des Braukellers geplant. Der Termin hierfür wird gesondert bekannt gegeben.