Erasmus Projekt mit Spanien 2019

Ein Schulkontakt festigt sich

„I like that I have found new friends“, „ ...the activities, the project and talking English withpeople that I don’t know“, „...the  breakfast in the family „ schrieben einige der jungen Spanier auf ihre Feedbackbögen, um damit ihre positive Beurteilung des kürzlich gelaufenen Schüleraustauschs mit Jungen und Mädchen der Gemeinschaftsschule Nord in Husum zusammenzufassen.

Das beruht auf Gegenseitigkeit, denn auch die Husumer Jugendlichen nahmen viel aus der gemeinsamen Zeit mit. Die gemeinsamen Aktivitäten mit einem Schwerpunkt auf der sozialen Ebene: Spaß haben, sich unbekannten Menschen öffnen, sich kennenlernen und respektieren, was anders ist. Mit nur wenigen Brocken Spanisch waren sie darauf angewiesen, sich auf Englisch in den Familien und in der Stadt zu verständigen. So soll dann auch das Projekt dieses zweijährigen Kontaktes ein in drei Sprachen erscheinender Jugendroman sein: „Manuel & Manuel“. Es geht dabei um einen deutschen Jungen, der zum ersten Mal allein Urlaub in Spanien macht. Durch eine Verwechslung auf dem Flughafen von Madrid lernt „Manu“ den gleichaltrigen Manuel kennen. Mehr wird nicht verraten... Während ihrer gemeinsamen Aufenthalte in Husum und Reinosa stand für die Entwicklung des Konzeptes je ein Arbeitstag von 9 vollen Tagen im Gastort zur Verfügung, der Rest läuft über E-mail, wobei die Kapitel entstehen. Die anderen Tage teilen sich in das Leben mit der Gastfamilie, die Erkundung der Gaststädte und Ausflüge. Im Mai dieses Jahres besuchten die jungen Leute aus Husum und Reinosa zum Beispiel Hamburg, wanderten Watt in St.Peter-Ording und fuhren in den Hansapark. Beim Gegenbesuch in Spanien vom 9. bis 18.9.19 gab es einen Besuch in der Großstadt Santander mit Baden am Strand und einer Bootsfahrt entlang der Atlantikküste, wobei der Golf von Biskaya sich auch wieder von seiner sonnigen Seite zeigte. In Concorte gefiel den Schülern besonders das Wettfahren mit den Kajaks und das Stand-up-Paddeln auf dem See, auf dessen Grund ein versunkenes Dorf liegt.  

Natürlich wurde wie in Husum viel zusammen gegessen. „Das Frühstück war immer süß, mit Kuchen und zu jeder Mahlzeit gab es Brot“, fiel den deutschen Jugendlichen auf. Und an jeder Ecke gab es einen kleinen Laden mit Süßigkeiten...“. „Jeden Abend trafen wir uns so um 18.00 Uhr alle auf einem Platz und machten dort Sachen gemeinsam. Wir aßen immer sehr spät warmes Abendbrot, manchmal erst um 22.00 oder 23.00 Uhr, auch die kleineren Geschwister.“ Den Deutschen wurde deutlich, welch hohen Stellenwert die gemeinsamen warmen Mahlzeiten bei den Spaniern haben.

„Es ist gar nicht so leicht, eine Schule zu finden, die Lust hat, mitzumachen“, gibt Anna Bothe von der Gemeinschaftsschule Husum Nord zur Antwort auf die Frage, warum angedacht wird, den Kontakt mit der Schule im spanischen Reinosa auch für ein drittes gemeinsames Projekt auszubauen. „Die Kollegen dort sind freundlich und aufgeschlossen, haben echtes Interesse und das macht beiden Seiten Lust darauf, mehr mit einander zu planen.“ Seit die EU- Kommission zur Förderung der Völkerfreundschaft Gelder für länderübergreifende Schülerprojekte zur Verfügung stellt, ist die Englischlehrerin mit dabei. Im Rahmen der Comeniusprojekte hatten Husumer Jugendliche ihrer Schule Kontakte zu Gleichaltrigen in England, Polen, Italien und zuletzt auch nach Spanien. Beim vorigen Austausch arbeiteten die Schülerinnen und Schüler aus Reinosa in der nordspanischen Provinz Cantabrien mit denen aus Husum gemeinsam an dem Projekt eines dreisprachigen Stadtführers. Den Platz des inzwischen pensionierten Rainer Gaussnimmt nun Englischfachkraft Nina Schuischel ein. Das Projekt, das mit EU-Geldern die gesamten Kosten übernimmt, heißt jetzt „Erasmus“. Die „Büroarbeit“ zur Beantragung des Projekts mit der Erfüllung aller Bedingungen nimmt einige Zeit in Anspruch. Auch der Erfolg der geplanten Projekte fällt nicht vom Himmel, das ist der Grund, warum nicht alle Schulen dafür Schlange stehen. Irgendwie muss die übers Internet laufende Arbeit an den Projekten, zurzeit ist es der Jugendroman, im laufenden Schuljahr von beiden Seiten, z.B. durch Projekttage mit eingeplant werden. Eine Runde zieht sich über zwei Jahre, bis zum Sommer 2020 muss das Buch fertig sein. Aber die jungen Leute haben schon einen guten Start hingelegt.

Andrea Claussen