„Blau ist mein Hut"

Portraitfoto Therese ChromikAm 23.11.19  stellt Therese Chromik ihren neuen Lyrikband im Fortuna-Saal des Schlosses vor Husum im Rahmen einer Lesung vor. Beginn der Lesung ist um 15 Uhr.

Der Lektor und Herausgeber Helmut Braun aus Köln wird eine Einführung mit dem Thema „Therese Chromiks Lyrik im Kontext der Lyrik heute." geben. Der Gedichtband „Blau ist mein Hut" ist besonders liebevoll ästhetisch aufgemacht und bei dem Berliner Verlag Vorwerk8 erschienen.

Signierte Ausgaben können im Anschluss an die Lesung erworben werden. 

Die Sprache der Gedichte von Therese Chromik ist offen und klar. Sie gibt den Lesern keine Rätsel auf und ist doch voller poetischer Schönheit. Dichten ist Handwerk. Die Lyrikerin beherrscht dieses Handwerk, gebildet im langjährigen Schreibprozess, geschult am Werk dichterischer Traditionen. Dichten ist Kopfwerk. Ihre Lyrik ist hochreflektiert. Durchdacht, geprüft, kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig, oftmals reine Essenz. Dichten ist Herzwerk. Gedichte, die Bestand haben sollen, müssen Emotionen auslösen. Nur so erreichen sie uns und bleiben haften. Therese Chromiks Gedichte erfüllen diesen Anspruch. Dieser vorherrschende Dreiklang hebt ihr Werk deutlich aus dem Alltagsgetümmel der publizierten Gebrauchs- und Verbrauchslyrik heraus. 

Therese Chromiks Gedichte zeichnen sich durch eine Vielfalt der Themen aus. Landschaften und Städte, (...) DichterInnen und MalerInnen (...), die antiken Götter (...). Beobachtung und souveräner Umgang mit der Zeit; der sensible Zugriff auf das Wort, hörbar im Echo des Schweigens, beklagt als Inflation der Worte. Zufallsgeschehen und Zufallsfunde (...). Die Gedichte vom Altwerden und vom Tod,  (Bilder) der Trauer und des Erinnerns, (...) Liebesgedichte, (Kindheit), (...), vom Glück und der Vergeblichkeit dieses festzuhalten.(...)

Der dichterische Kosmos Therese Chromiks liegt offen; ein Angebot in Überfülle: Gefühle, Gewissheiten, Erkenntnisse, Fragen, Wagnisse, Aufstiege und Abstürze, Wahrheiten und Möglichkeiten. Leserin und Leser sind aufgefordert, ihn zu entdecken. Vielleicht finden sie darin Gedichte, die sie ansprechen, berühren, begleiten – vielleicht für eine lange Zeit. 

Helmut Braun (aus dem Vorwort zu „Blau ist mein Hut“)

Zur Vita

Therese Chromik wurde am 16. Oktober 1943 in Liegnitz/Schlesien - heute Legnica/Polen - geboren. Sie wuchs in der Lüneburger Heide auf, machte ihr Abitur und studierte ab 1964 Philosophie, Germanistik, Geographie und Kunst in Marburg und Kiel. Sie heiratete Dr. Christian Chromik, wurde Mutter von zwei Söhnen und ist seit 1979 verwitwet. 

Therese Chromik arbeitete an Gymnasien in Husum und Kiel, war Oberstudienrätin im Hochschuldienst an der Universität Kiel. In dieser Zeit veröffentlichte sie zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. Vom Jahr 2000 bis zu ihrer Pensionierung leitete sie das Theodor-Storm- Gymnasium in Husum. 

Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes intensivierte die Dichterin das Schreiben von Lyrik und kurzer Prosa und ging mit einer ersten Buchpublikation 1983 an die Öffentlichkeit. Bestärkt durch das positive Echo von Publikum und Kritik setzte sie die schriftstellerische Arbeit fort und veröffentlichte bis ins Jahr 2018 sechzehn Gedichtbände, vier Bücher mit Prosa und zwei Biografien. Hinzu kamen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien und die Herausgabe von Jahrbüchern und Sammelbänden. Die Poetin unterhält gute Beziehungen nach Polen, wo in den Jahren 2007, 2008 und 20015 drei ihrer Gedichtbände in Wroclaw /Breslau veröffentlicht wurden. 

Nicht nur Leser und Kritiker bestätigen die Qualität ihrer Gedichte. Sie erhielt auch diverse Literaturpreise, zuletzt den Edith-Heine-Lyrikpreis der Kulturwerkstatt Schlesien 2011, den Nikolaus-Lenau-Preis der Künstlergilde Esslingen 2012 und den Andreas-Gryphius-Preis 2013. 

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„Wenn ich Gedichte schreibe, will ich beides bedienen: Gefühl und Verstand. Erkenntniskern und Empfindungs-kern im lyrischen Apfel ... So will ich es. Ob mir das immer gelingt, weiß ich natürlich nicht; aber es ist immer mein Ziel.“ THCH

(NfI)