Ein kleines Portrait von Hans-Heinrich Lüth

anlässlich der Verleihung des Momsenpreises und Ringes

Hans-Heinrich (besser bekannt als „Hein“) Lüth hat bekommen, was er verdient. Eigentlich schon längst verdient hat, denn er hat sich wahrhaft verdient gemacht um das kulturelle Leben in NF und auch darüber hinaus.

War es doch gute 40 Jahre lang sein Bestreben gewesen, einen ausgesuchten Kreis von „Künstlern der Galerie“, die meisten davon vertreten durch Kataloge aus seinem Pictus Verlag, auszuwählen und ihren künstlerischen Werdegang durch seine Ausstellungen in der Galerie Lüth/ Halebüll für ein interessiertes Publikum nachvollziehbar zu machen. Nordfriesen.Info berichtete seit seinem Bestehen (2011) fast regelmäßig über spannende Vernissagen mit wortgewandten bis wortakrobatischen Eröffnungsreden. Immer ein Erlebnis, für viele ein „Muss“ und schmerzlich fehlend in den letzten anderthalb Jahren.

In der Anfangszeit bestand zu dem Angebot von Bildern und Skulpturen auch noch die Möglichkeit, exquisite Erstausgaben aus der Sammlung des Galeristen und früheren Buchhändlers zu erwerben. Die frühen 80er verlangten dem jungen Mann durchaus entbehrungsreiche Jahre ab. Mittlerweile ist er längst zu einem sehr gefragten Kunsthändler geworden, der einen festen Sammler- und Kundenstamms „sein eigen nennen darf.“

Stets, wenn man außerhalb der Eröffnungen einen Blick in die Ausstellungen werfen wollte, hörte man laute klassische Musik und fand einen freundlichen Gastgeber, der sofort Kaffee und Kekse auftrug und einem Gespräch nie abgeneigt war. Über Kunst, über Husum, über Gott und die Welt, über Literatur und Bildung, über Schule und junge Menschen und über die Ausflüge in die Natur. Besonders schwärmte er immer von der Arlau, wo er spazieren geht. Aber auch auf dem Fahrrad tbegegnet  man ihm oft am Dockkoog oder in der Stadt.

Mehrfach trafen Gruppen oder sogar ganze Klassen im Kunstunterricht bei ihrem „ersten Galeriebesuch“ auf einen Menschen, der genau den richtigen Ton für sie fand. Er verstand es, sie neugierig zu machen, ihnen die Scheu zu nehmen und ihnen die Welt der Kunst aus einer für sie ganz neuen Sicht zu zeigen. Danke noch einmal dafür, lieber Hein! Auch die Kunstkollegen und Kolleginnen im Arbeitskreis NF des BDK konnten von Galeriebesuchen und Künstlerkontakten bei Lüth immer profitieren.

Wir alle sind ein bisschen mit stolz auf die schmucke Galerie in einem der letzten typischen kleinen Reetdachhäuser in Halebüll (nördlich an den Ortsteil Schobüll sich anschließend), gerne kommen wir mit Besuchern nach einem Strandspaziergang auf eine Tasse Kaffe und einen „Shot“ frische Kunst vorbei.

Andrea Claussen