- Menschen
Der 2. Juni
Ein Tag, sich einmal Gedanken über die „gute alte Zeit“ zu machen
Gelegentlich gehe ich manchmal noch innerlich die Wände hoch. Das war’s. Was war früher anders, was hat sich geändert? Wir wohnten in Husums erster Wohngemeinschaft. Vier Typen, drei Frauen, die Bewohner wechselten gelegentlich. Nachts schlichen die Nachbarn ums Haus, um durch die Fenster zu spähen. Sie wollten herausfinden, was wir in dieser Kommune so treiben würden. Langhaarige Typen und ansehnliche junge Frauen. Wir haben dann einen Kalender ins Fenster gehängt, wer wann mit wem Sex hat. Prüde Zeiten eben. Natürlich wollten wir raus aus der bürgerlichen Enge dieser Zeit, steckten aber eigentlich noch immer ziemlich tief in den alten Strukturen. Pläne fürs Saubermachen, Kochen und Rasenmähen.
- Menschen
Was bedeutet Religion für die Menschheit?
Gedanken über den Spiegelartikel "Die Erfinder Gottes"
Unter dem Aufmacher "Warum glaubt der Mensch .... und warum zweifelt er?“ erschien der Leitartikel des letzten Spiegels in 2012. Spannend. Aufhänger: Archäologen haben in der Türkei eine noch viel, viel ältere Kultstätte entdeckt als die Pyramiden oder Stonehenge. Nicht 4 oder 5000 Jahre alt, nein, stolze 11000 Jahre haben die ehemals 200 riesigen sechs Meter hohen in 20 Kreisen angeordneten behauenen Steinsäulen von Göbekli Tepe am Taurusgebirge auf dem Buckel. Damals gab es nur Jäger und Sammler, keine Sesshaften und erst recht keine Staatsformen.
- Menschen
Intelligenz ist ein Gendefekt
Menschlich gewinnende Politiker und gelbe Ampeln in China
Jetzt ist es raus. Die menschliche Intelligenz ist ein genetischer Defekt. Vor 550 Millionen Jahren soll es in der Ursuppe durch eine genetische Fehlfunktion zu einer Vervielfältigung nervenrelevanter Erbanlagen gekommen sein, wollen schottische Forscher herausgefunden haben. Allerdings mit der Folge, dass unser Verstand anfällig für geistige Störungen geworden ist. Dafür hätte es allerdings keiner Forschungen bedurft, das kann man selbst durch ungenaues Hinschauen deutlich erkennen.
- Nachgefragt
Gedanken über die Vergänglichkeit
Die Seele wiegt ein und einen halben Kilo*
Wir sind alle sterblich, die einen mehr, die anderen weniger. Es wird nicht viel darüber geredet. Dabei sind wir täglich vom Tod, dem Gevatter oder Schnitter, umgeben. Unglücksfälle, Katastrophen oder das natürliche Lebensende, alles wird verdrängt oder auch übermäßig durchlitten. Natürlich wollen wir uns gedanklich nicht ständig mit unserem Ende beschäftigen, aber etwas unverkrampfter könnten wir damit umgehen.
Das Wohin beschäftigt die Menschen, das Woher interessanterweise nicht so sehr. Wenn es ein Wohin gibt, muss es doch ein Woher geben. Wir nehmen uns so wichtig, dass ein einfaches „Hier ist Schluss!“ nicht akzeptabel erscheint.
- Nachgefragt
Kreationismus
War Darwin ein Scharlatan?
Aus dem Nichts (Creatio ex nihilo) oder dem Chaos (Tohuwabuho) sollen wir stammen. Das ganze vor 6.000 Jahren. Der Mensch wurde in seiner jetzigen Form erschaffen, wie alle anderen Arten auch. Gefundene Fossilien sind durch die Sintflut entstanden, die vor 4.500 Jahren alles dahinraffte. Die Dinosaurier lebten mit den Menschen zusammen und sind erst kürzlich ausgestorben. Vegetarier sind wir bis zum Sündenfall gewesen und wir konnten 900 Jahre alt werden. Auch für die Krater auf dem Mond gibt es eine Erklärung: Hier haben sich Satan und die Engel eine Schlacht geliefert. Muss hoch hergegangen sein.
- Gesundheit
Antibiotikaresistenz
Rückfall in das Mittelalter?
1928 fand der schottische Forscher Alexander Flemming zufällig heraus, dass ein Schimmelpilz der Gattung Penicillinum eine keimtötende Wirkung hat. Flemming gilt als „offizieller“ Entdecker des Penicillins. Er bekam dafür 1945 den Nobelpreis.
Schon dreißig Jahre zuvor hatte der französische Militärarzt Ernest Duchesne entdeckt, dass bestimmte Schimmelpilze über Bakterien abtötende Eigenschaften verfügen. Er hatte beobachtet, dass Stallknechte ihre Sättel in dunklen, feuchten Räumen lagerten, um das Wachstum von Schimmelpilzen anzuregen. Wunden, die durch das Scheuern auf dem Sattel entstünden, heilten schneller ab. Duchesne gilt heute als der eigentliche Entdecker des Penicillins.
- Gesundheit
Nackte Tatsachen
Reaktionsmuster wie vor über 30.000 Jahren
Rücken und Psyche - archaische Reaktionsmuster beim Anblick nackter Personen. Was hat das miteinander zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nichts, es sei denn, beim Sexualakt schlägt die Hexe zu und schießt einem in den Rücken. Soll vorkommen.
Wir, die Krone der Schöpfung, sind ziemlich schlecht an unsere derzeitige Situation angepasst. Wir leben nicht so, wie es unserem Körper guttun würde. Wissen wir eigentlich alle. Aber hilft uns dieses Wissen?
Da beglückt uns „Der Spiegel“ in seiner Oktoberausgabe in einer Titelgeschichte mit der Erkenntnis, dass Dauerstress und verkürzte Muskeln die Ursache für Rückenschmerzen seien.